Dienstag

Unser Alltag in Pondi


Hier ein paar Einblicke in unseren Alltag in Indien.
Montag bis Freitag sind wir in dem Beach Resort und haben dort von 9 bis 13h Vorlesungen (in den kommenden Wochen auch nachmittags). Um 14h oder 16:30 fährt der Bus wieder in die Innenstadt von Pondicherry. In der Zwischenzeit kann man hier noch studieren oder eben an den Strand oder Pool gehen – in der ersten Woche schwer zu erraten, wo es uns hinzieht :)
Die Vorlesungen sind interessant, laufen in der ersten Woche allerdings noch etwas zäh an – Einführungsveranstaltungen waren einfach noch nie so meins... Ich freu mich darauf, wenn wir die allgemeinen (aber wichtigen) Infos über Indien und Südasien bekommen haben und wir mit dem Stoff in die Tiefe gehen können.

Abends erledigen wir meistens Einkäufe, erkunden die Stadt, gehen Essen oder verbringen den Abend auf der Dachterrasse mit einem kühlen, indischen Bier.
Es werden allerdings auch verschiedene Veranstaltungen von der Uni organisiert, gestern Abend gab es zum Beispiel eine Sari-Show, bei der wir die traditionellen Kleidungsstücke für Männer und Frauen kennen gelernt haben.
Außerdem habe ich mich heute für einen indischen Kochkurs und für Yoga eingeschrieben. Es hätte auch Bollywood-Dance gegeben, das hab ich mir auch kurz als Gag überlegt, ich möchte dann aber doch nicht die indische Göttin in mir entdecken ;) Dafür werde ich mit indischen Straßenkindern einmal die Woche ca. 2 Stunden Zeit verbringen und mit ihnen spielen und Englisch üben. Da seh ich aber schon was auf mich zukommen – den Straßenjungen in Agra am Bahnhof hätte ich am liebsten adoptiert...

So im Rest des Blogs geh ich mal auf das indische Essen und das Fernsehen ein.

Essen:
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich an Indien denke, denke ich an Curry. Das muss wohl so etwas sein wie die Frühlingsrolle und China, die es in China praktisch auch nicht gibt, denn in sämtlichen Restaurants findet man zwar Curry (ca. 2x) auf der Speisekarte, aber das ist nicht das gelbe Curry, das ich als Curry verstehe. Bei dem Kochkurs, der übernächsten Montag startet, werde ich mal nachfragen...
Ich hab die Speisekarten auch noch nicht rauf und runter probiert, deshalb erzähl ich mal, was ich bis jetzt so gegessen habe.
Dosa: eine Art Crépe, der entweder pur oder mit Füllung serviert wird. Dazu gibt es verschiedene Suppen oder Dips, in die der/das Dosa getunkt wird. (Bis jetzt mein Favorit!) 
Uttapam: Dicker Reispfannkuchen in den verschiedensten Variationen, z. B. Mit Zwiebeln, Käse oder ähnlichem.
Idly: Schwammartige, gedünstete Knödel aus Reismehl, die in einer würzigen bis zu scharfen Suppe serviert werden.
Masala: Das ist eine Gewürzmischung, die ich persönlich nicht mehr essen kann, weil sie mir schon zum Hals raushängt. Schmeckt sehr würzig und wird meist mit Lamm in einem kleinen Topf serviert und wird zu Reis oder Naan gegessen.
Naan: Teiggebäck, eine Art Mischung aus Pfannkuchen und Baguette - der doppelte Boden jedes Indienreisenden, falls man am Vorabend etwas Pech mit dem Essen hatte und sich heute noch nicht wieder rantraut ;-)
Es gibt noch zahlreiche andere Typen von Essen auf Speisekarten. Zusammenfassen kann man es aber unter: Sauce mit Reis, Naan oder anderem Gebäck, Pfannkuchen verschiedenster Variationen, Vegetarische Gerichte und chinesischem Essen (das ist hier das, was italienisches Essen für die deutsche Küche bedeutet – nicht mehr wegzudenken).
Fazit: Lecker, lecker, lecker!

TV:
Ich finde es immer sehr spannend in anderen Ländern den Fernseher anzuschalten. Zeit dafür hatte ich die letzten Wochen immer mal wieder, wenn ich „Indien“ kurieren musste ;)
Seit den Bollywood Filmen ist ja bereits bekannt, dass Indien ein sehr sing- und tanzfreudiges Land ist und das kann ich hier nur bestätigen... Es gibt mehrere Sender, die den ganzen Tag Bollywood Filme zeigen. Für die Männer wird den ganzen Tag Cricket gezeigt – wohl einer der langweiligsten Sportarten, die mir einfallen – aber es werden auch Bundesligaspiele übertragen (eher zur Freude von Daniel).
Da es keine gemeinsame „indische“ Sprache gibt, kommunizieren Inder aus unterschiedlichen Regionen auf Englisch, deshalb gibt es auch keine Synchronisation der englischen Spielfilme. Der große Erfolg der Bollywood-Filme, die in Hindi gedreht werden, hat aber zu einer zunehmenden Verbreitung von Hindi geführt.
Am interessantesten finde ich aber immer die Werbung. Die unterscheidet sich nicht so sehr von unserer Werbung: unreine Haut, Autos, Tampon-Werbung und Fertiggerichte. Lachen musste ich allerdings, weil es hier eine sehr aufwendige und eher „sexy“ Werbung für ein Stück Kernseife gibt – da würde bei uns keine Werbezeit dafür genutzt werden. Außerdem gibt’s bei uns Werbung für Selbstbräuner und hier für Bleichcreme. Auch in der Werbung bestätigt sich die Sing- und Tanzfreudigkeit der Inder. Auch wenn man kein Wort versteht, weil die Werbung in Hindi oder ähnlichem ist, versteht man schon, dass sich zwei Frauen singend mitteilen, dass das eine Shampoo besser ist als das andere und auch ein lokaler Handyprovider hat einen sehr eingängigen Song, zu dem in der Werbung ein ganzes Klassenzimmer singt und tanzt – mein Ohrwurm seit Delhi, herzlichen Dank ;)

So, ich grüße aus einer der zahlreichen Hängematten, die hier im Resort vor dem Studienzentrum zwischen Palmen gespannt sind :)

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